Zahnerkrankungen

Zahnerkrankungen, deren frühzeitiger Erkennung und Behandlung ist heutzutage immer wieder ein Thema. Die Chance, dass unsere lieben Vierbeiner daran erkranken, steigt mit zunehmendem Alter. Somit leiden vier von fünf Hunden und Katzen mit dem Alter an einer Parodontitis. Diese beschreibt eine Entzündung und Zerstörung des Zahnhalteapparats. Mundgeruch, Zahnfleischentzündung, Lustlosigkeit, fehlender Spieltrieb, Reiben mit den Pfoten am Kiefer oder gewisse «Kopfscheuheit» können frühzeitige Symptome für eine Parodontitis sein. Oft wird die Erkrankung erst erkannt, wenn eine hochgradige Entzündung und Schmerzen die Tiere zur verminderten Futteraufnahme zwingt.

Die meisten Parodontalerkrankungen entstehen durch Bildung von Zahnbelag in Kombination mit einem infektiösen Geschehen. Der Zahnbelag sammelt sich am Rande des Zahnfleisches sowie in den Zahnfleischtaschen an. Nicht entfernter Zahnbelag kann sich innerhalb weniger als einem Monat in Zahnstein umwandeln. Die kontinuierliche Einlagerung von Kalzium aus dem Speichel führt zu einer Verkalkung des Zahnbelags und somit zu Zahnstein.

Parodontale Erkrankungsformen

Die chronische Parodontitis gilt als die häufigste Erkrankungsform. Die Krankheit kommt schleichend und schubweise. Das Tier lernt damit zu leben und zeigt so gut wie keine Symptome.

Aggressive Parodontitis ist eine sehr schnell fortschreitende Krankheitsform und wird durch ein geschwächtes Immunsystem und eine bakterielle Infektion ausgelöst. Heftige Schübe mit entzündetem, blutungsanfälligem Zahnfleisch und Schmerzen sind die Hauptsymptome. Die aggressive Parodontitis kann sowohl Jungtiere als auch ältere Tiere befallen.

Nekrotisierende Parodontitis ist gekennzeichnet durch nekrotisches Zahnfleisch und den Zerfall der Knochen und Zähne. Dies ist für die betroffenen Tiere sehr schmerzhaft. Oft zeigen sie einen reduzierten Allgemeinzustand. Die permanente Ausschwemmung von Bakterien und Toxine, welche durch die Parodontitis entsteht, belastet weitere Organe. Somit gibt es nicht selten als Folge der Zahnerkrankung auch Lungenprobleme wie Lungenentzündung oder Veränderungen an Niere und Leber. Eine Studie belegt auch, dass Hunde mit Zahnproblemen ein erhöhtes Risiko für Herzprobleme aufweisen.

Prophylaxe gegen Zahnstein

Frühzeitiges erlerntes und anschliessend regelmässiges Zähneputzen ist immer noch  die beste Prophylaxe gegen Zahnbelag und Zahnstein. Nahrungssupplemente oder Alleinfuttermittel speziell für die Zahnhygiene hergestellt, stellen auch eine gute Alternative zur Prävention von Zahnerkrankungen dar. Regelmässige Zahnpflegeartikel wie Kaustängel wirken unterstützend gegen Zahnbelag.
Die heutigen hochwertigen Zahnpflegeartikel haben neben dem mechanischen Abrieb des Zahnbelages auch eine chemische Wirkung. Natriumpolyphosphate und Zink sind Kalziumfänger und verhindern somit die Fixierung von Kalzium in Form von Zahnstein. Zink besitzt zusätzlich eine antibakterielle Eigenschaft und reduziert die Bildung flüchtiger Schwefelverbindungen, die zu üblem Mundgeruch führen. Dazu kommen Polyphenole welche Bakterien zerstörend wirken und die Anlagerung der Bakterien an die Zahnbeläge verhindern.

Wie wir Menschen sind auch unsere Vierbeiner sehr unterschiedlich und erkranken nicht alle gleich stark oder gleich schnell daran. Eine tierärztliche Behandlung und anschliessende Prophylaxe zur Verhinderung von neuer Zahnsteinbildung ist eine gute Entscheidung, welche zur Verbesserung der Lebensqualität des Tieres beiträgt.

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